Freitag, 25. April 2014

Der elegante Damenkuchen






Hallo ihr Lieben, schön dass ihr wieder her gefunden habt!

Gestern hatte jemand ganz besonderes Geburtstag - meine Tante. Familie ist ja nicht immer ein unkompliziertes Thema aber wenn man Glück hat findet man sie dort: Die Menschen die nicht immer nur wollen und verlangen sondern diejenigen die immer Hilfe anbieten und da sind, wenn man sie braucht.
Meine Tante ist so ein Glücksgriff. Ich hatte wirklich sehr viel zu tun die letzten Tage und der Geburtstag kam immer näher und näher und eigentlich hatte ich den Plan ihr einen Kuchen zu machen schon abgeschrieben. 

Der Tag vor ihrem Geburtstag war der erste Tag an dem ich etwas Luft hatte und somit nahm ich die Herausforderung an. Mittwoch um 15:00 hatte ich alles besorgt, stand in meiner Küche und machte mich ans Werk. Ob es klappen würde innerhalb von ein paar Stunden einen tollen Geburtstagskuchen zu zaubern wusste ich noch nicht aber den Versuch wollte ich wagen. 

Ich hatte mich für einen Mallorquinischen Mandelkuchen entschieden. Da mir der Mandelkuchen alleine aber nicht aufregend genug war machte ich ein kleines Experiment und kombinierte ihn mit der Frischkäsecreme des Karottenkuchens aus meinen vorigen Posts. Das Experiment war gelungen, Creme und Kuchen passten toll zusammen. Wenn man den Kuchen in Schichten schneidet ist es wichtig dass man ihn nach dem Bestreichen wieder genauso "zusammen legt" wie er vorher war. Dafür habe ich einen kleinen Trick. Bevor ich den Kuchen in Scheiben schneide, ritze ich mit dem Messer eine vertikale Linie in den Kuchen (wie man unten auf dem Bild erkennen kann) dann weiß ich nach dem bestreichen ganz genau wie ich die Schichten wieder aufstapeln muss damit der Kuchen danach genauso gerade steht wie vor dem Schneiden. 



Hier der Kuchen nach dem Bestreichen:



Da es mir geschmacklich nicht gefallen hätte den Kuchen mit einer Schokoladenganache einzustreichen rührte ich mir eine ganz einfache Buttercreme an. 

(Butter & Staubzucker verrühren - WICHTIG: Kein Buttercreme mit Puddingpulver verwenden - aus den schlimmsten Fehlern lernt man zwar am Meisten aber das hab ich vorletztes Wochenende für euch übernommen. Der Fondant rutscht auf einer Buttercreme mit Pudding und hält nicht auf dem Kuchen). 

Die Buttercreme auf dem Kuchen verstreichen, den Fondant mit pinker Lebensmittelfarbe ganz zart einfärben und über den Kuchen legen:



Danach die Ränder sauber abschneiden und den Zuckerguss anrühren. Das macht ihr entweder ganz klassisch mit Eiweiß, Zucker und Lebensmittelfarbe oder ihr besorgt euch in dem nächsten Fachgeschäft ein Trockeneiweiß. Dieses ist sehr zu empfehlen vor allem wenn die Torte eventuell etwas länger steht bis sie ganz aufgegessen ist, schlimmstenfalls müsst ihr ansonsten eure Schlemmerfreunde danach auch noch ins Krankenhaus fahren:/... Was mir daran auch super gefällt ist dass auch dieses Trockeneiweiß ausschließlich mit Freilandeiern produziert wird denn in keinem meiner Kuchen werdet ihr jemals ein Ei aus Bodenhaltung finden!

Ich kann euch nur immer wieder mein Tortengeschäft empfehlen dort bekommt man alles was man braucht und dazu noch die kompetenteste und freundlichste Beratung die man finden kann. 


Danach habe ich Streifen für Streifen aufgespritzt und die Perlen angebracht.



Nun nur noch das Cakeboard eindecken, den Kuchen darauf platzieren und tatatataaaaaa kurz nach Mitternacht war ich tatsächlich fast fertig. Für die Blumen habe ich ein wenig Blütenpaste eingefärbt, - ebenfalls in dem selben zarten Pinkton wie die Torte - und einige Schichten ausgestochener Blümchen übereinander gelegt. Diese konnten dann noch über Nacht in einem Eierbecher trocknen und wurden am nächsten Tag mit Zuckerguss auf der Torte angebracht. 


Viel Spaß beim Nachbacken und gutes Gelingen!!!! 

Eure  Marie-Claire

Samstag, 5. April 2014

Das Osterhäschen

Das Osterhäschen





Neben meiner Vogelkäfigtorte hatte ich noch eine zweite Torte an der ich mich austoben konnte. Diese Torte ist wirklich eine besonders tolle Anfängertorte - ideal zum Einsteigen! 

Die Torte selber war dem Monat und dem Thema entsprechend wieder eine Karottentorte. Hier möchte ich euch diesmal gerne veranschaulichen wie man einen sauberen Fondantrand bekommt. Einfach rundherum mit dem Pizzaschneider abkreisen wie man bei vielen Youtubevideos sehen kann brachte mich leider nie zu einem exakten Ergebnis. 

Aber stellt man den Kuchen auf eine schmalere Oberfläche, eine umgedrehte Schüssel zum Beispiel hat man genügend Spielraum um den überlappenden Fondant von unten aus ab zu schneiden. Freilich muss man hier besonders aufpassen dass er nicht hinunter kippt. 



Danach habe ich etwas weißen Fondant rosa eingefärbt, diesen ausgerollt und eine alte CD genommen um einen schön exakten Kreis auszuschneiden. Für die kleinen Punkte habe ich einfach die Rückseite eines Spritztüllenaufsatzes genommen mit deren Hilfe ich sie dann ausgestochen habe. Mit Zuckerperlen verzieren, einen Hasen ausstechen - alles aufkleben, fertig. 

Bisher habe ich mein Cakeboard oft gar nicht eingedeckt. Aber es macht einfach einen extremen optischen Unterschied deshalb möchte ich euch hierzu auch noch einmal ein paar Tipps geben: 

Zuerst den Fondant dünn (2-3 mm) ausrollen und dann das Cakeboard drüber legen, runderhum ausschneiden. 



Danach das Cakeboard mit dem Fondant einfach umdrehen. Ich habe mich bei diesem Cakeboard für ein Rautenmuster entschieden. Geht ganz schnell und hat einen schönen eleganten Effekt. Dazu braucht ihr nicht viel, nur ein langes Lineal. In gleichmäßigen Abständen mit der Linealkante eindrücken. Das ganze Board ein wenig schräg positionieren und dann wiederholt Linien eindrücken:


Die Verbindungspunkte noch einmal mit einem runden Gegenstand eindrücken damit sich die Perlen leichter platzieren lassen. Die Vertiefungen vorsichtig mit Klebstoff auspinseln und Perlen einsetzen. 


Alles was ihr jetzt noch benötigt sind ein paar farblich abgestimmte Stecknadeln sowie ein passendes Band und schon habt ihr eine von oben bis unten gut durchgestylte Ostertorte. 

Gutes Gelingen!!


Dienstag, 1. April 2014

Die Vogelkäfigtorte

Die Vogelkäfigtorte






Seit Jänner habe ich nach einer passenden Gelegenheit für eine Vogelkäfigtorte wie diese 

http://junipercakery.co.uk/blog/cherry-blossom-birdcage-cake/?fb_action_ids=584261431659161&fb_action_types=og.likes&fb_source=other_multiline&action_object_map=%5B132831650248898%5D&action_type_map=%5B%22og.likes%22%5D&action_ref_map=%5B%5D

 gesucht. Im März hatte ich sie dann gefunden als mich eine Fotografin bat eine Vogelkäfigtorte zu gestalten. Also ran ans Werk. Mit der Bitte um eine frühlingshaftere Farbgestaltung wurde der Rest meiner künstlerischen Freiheit überlassen. Ich habe insgesamt vier Tage vorher angefangen. Das wichtigste was mich meine bisherigen Tortenprojekte gelehrt haben war: gutes Timing ist die halbe Miete. Mittlerweile gestalte ich meine Torten immer nach dem gleichen "Radl" . Größere Figuren oder Dekorationen müssen lange trocknen und sollten daher zuerst gemacht werden. Bevors ans Kuchen backen geht koche ich meine Ganache damit sie ungefähr gleichzeitig mit dem Kuchen auf die richtige Temperatur abgekühlt ist. Sobald der Kuchen kalt ist streiche ich ihn mit der Schokoladenganache ein. Die Schokolade konserviert den Kuchen und er bleibt schön saftig. 

So oft höre ich dass mir Leute erzählen diese Kuchen sehen so schön aus sie hätten hier und da einen gekauft aber wären geschmacklich enttäuscht gewesen. Freilich ergibt ein trockener, harter Kuchen schneller mal eine schön solide Fläche für architektonische Kuchenmeisterwerke aber ich bevorzuge mehr Arbeitsstunden und dafür einen möglichst weichen, saftigen Kuchen. Timing also.  Ich hab euch mal ein Foto geknipst wie es in meiner Kuchenwerkstatt aussieht wenn´s mal wieder ernst wird.


Hier nochmal zusammen gefasst wie es bei mir im Idealfall abläuft damit Freunde und Familie schön feiern können:

Tag 1:
eventuelle Figuren, Zahlen, Verzierungen gestalten. 

Tag2:
Ganache zubereiten und abkühlen lassen
Kuchen backen
Kuchen mit Ganache einstreichen

Tag 3:
Kuchen mit Fondant eindecken, restliche Dekorationen formen
Dekorationen anbringen. 

Tag 4: 
Im besten Fall Zeit für den Feinschliff

Ganache:


Für die Ganache des Vogelkäfigs habe ich eine weiße Schokoladenganache gemacht. Zur Sicherheit habe ich richtig viel gemacht. Das Thema "zu sparsam  mit der Schokolade umgehen müssen" habe ich durch und sage danke. Also habe ich 

400 ml Schlagobers aufgekocht und dann darin
1200g weiße Schokolade aufgelöst. 

Vom Herd nehmen und am besten bei Zimmertemperatur auf Nutellakonsistenz abkühlen lassen. 

Im Normalfall schwöre ich wenns um die Frage nach einem Karottenkuchenrezept geht ja auf dieses: 


Allerdings muss ich zugeben dass oben genanntes Rezept doch eine relativ "mächtige", süße Variante ist. Ich habe beim Backen und beim Naschen sehr große Freude über ein bisschen Abwechslung gehabt und ein Rezept verwendet dass eher durch klassisches Understatement punktet. Klassisch, fein, unaufdringlich - die Rumnote - mhhhmmmm. 

Das Rezept für diese leckere Karottentorte findet ihr in der aktuellen Nachlese-Ausgabe. 

Ich musste für meinen Vogelkäfig freilich mehrere dieser Kuchen backen. 2-3 normale Runde Kuchen mit einem Durchmesser von 20cm -je nachdem wie hoch der Käfig werden soll- braucht man für den geraden Teil. Für die runde Käfigspitze musste ich mir etwas einfallen lassen. Die Fußballtortenform die ich dafür besorgt hatte war viel zu groß also habe ich mit einer Metallschüssel mein Glück versucht und es hat damit wunderbar geklappt. 


Schließlich waren alle fertig und es konnte gestapelt werden.

Auf dem Bild oben fehlt noch eine gerade Kuchenschicht. Die musste noch auskühlen während ich das Foto geschossen habe. Danach habe ich alle aufeinander getürmt und die Kuchenlagen senkrecht mit Schaschlikspießen fixiert. Beim Eindecken mit der Ganache wird der Kuchen so nicht schief. Bevor ich dann die obere Seite mit Schokolade einstreiche lasse ich die Seiten abkühlen und kann dann vor dem Finish die Spieße wieder entfernen. Wenn die Ganache schön glatt ist und der Kuchen überall ebenmäßig aussieht den Fondant ausrollen.

 Ich habe bisher immer mit Cocosfett gearbeitet habe mich bei diesem Kuchen für das Ausrollen mit Hilfe von Maizena entschieden und werde dabei bleiben. Den zarten Rosaton habe ich selber mit einer halben Messerspitze pinker Lebensmittelfarbe eingefärbt. 



Der nächste Schritt waren die waagrechten Käfigstangen. Dafür habe ich mir ein Mould besorgt. Zuerst war es ein bisschen schwierig denn sobald die Masse endlich fest in dem Mould eingearbeitet war bekam ich sie nicht mehr raus. Aber Instrumente muss man kennen lernen und nach einigen Versuchen und mit Hilfe meines Tiefkühlers klappte es dann:

Die Bordüre habe ich dann in zwei Reihen auf den Käfig geklebt und dann die senkrechten Stangen ausgerollt und aufgeklebt. Zum Schluss alles noch mit Blüten verzieren. Ich habe meine Blüten auch selber gemacht ich muss aber gestehen dass ich davon keine Bilder gemacht habe ich werde es aber bei der nächsten Gelegenheit nicht mehr vergessen! 

Ich wünsch euch viel Spaß beim Nachbacken und eine wunderschöne, sonnige erste Aprilwoche!
Bis bald, 

Eure Marie-Claire